Interview mit AOK-Expertin Ulrike Schönherr: Fitness-Irrtümer
Sport ist Mord, heißt es im Volksmund. Dabei ist regelmäßige Bewegung gesund –zumindest, wenn man nicht den gängigen Fitness-Irrtümern aufsitzt, weiß die AOK-Expertin Ulrike Schönherr.
Unterallgäu Aktiv:
Viele Sportler glauben ja, Muskelkater sei ein Beweis für effektives Training. Stimmt das wirklich?
Ulrike Schönherr:
Nein, das stimmt nicht. Muskelkater ist ein Zeichen für Überforderung und kein Nachweis für besonders starke Muskelbildung. Durch eine ungewohnte Belastung entstehen winzige Verletzungen der Muskelfasern. Diese können schnelle Abbremsbewegungen nicht mehr ausreichend abfedern. Deshalb ist es ratsam, nicht an die Schmerzgrenze zu gehen. Besser ist es, regelmäßig gemäßigt zu trainieren und zwischendurch kurze Pausen einzulegen.
Unterallgäu Aktiv:
Brauchen Freizeitsportler eine spezielle Sportlerernährung, beispielsweise mehr Eiweiß?
Ulrike Schönherr:
Zusätzliche Eiweißprodukte für den Muskelaufbau sind überflüssig. Eine ausgewogene Lebensmittelauswahl deckt den Eiweißbedarf des Körpers ab. Eiweiß-Präparate können Nierenprobleme verursachen, weil der Körper zu viel Eiweiß abbauen muss. Einen besseren Muskelaufbau erziehl man durch dosierte Trainingsreize.
Unterallgäu Aktiv:
Und was ist mit sogenannten Fitness-Drinks. Machen die wirklich fitter?
Ulrike Schönherr:
Auch spezielle Fitness-Drinks sind fürs Fit-Werden im Freizeitsport überflüssig. Mineralwasser und Saftschorlen sind wesentlich bessere Durstlöscher und decken den Bedarf an Mineralien und Kohlenhydraten ab. Beimischungen von Sportlergetränken, wie Elektrolyte, Magnesium oder Koffein sind ebenfalls völlig überflüssig. Solche Getränke sind oft sehr kalorienreich und zudem meist überteuert.
Unterallgäu Aktiv:
Vielen Dank für das Interview, Frau Schönherr.